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7 Tipps für den Umgang mit schwierigen Menschen

Tipps für den Umgang mit schwierigen Menschen

 

Leider kann man sich Kollegen und Vorgesetzte nicht immer aussuchen. Deshalb bekommst du heute 7 Tipps von mir für den entspannten Umgang mit schwierigen Menschen.

 

Zum Lesen & Hören!

Love it, Change it or Leave it...

Kennst du das Motto "Love it, change it or leave it"?

Das ist grundsätzlich eine sehr vernünftige Lebenseinstellung, aber funktioniert es auch bei unseren Mitmenschen?

Schauen wir es uns einmal gemeinsam an:

 

Love it: Das ist ja recht einfach beim Partner und den Kindern. Bei der weiteren Familie ist es nicht immer so leicht. Kennst du den Spruch: „Familie kann man sich nicht aussuchen?“ Stimmt – aber wie du mit ihr umgehst schon...

Change it bezieht sich nicht darauf, dass du versuchen sollst deine Kollegen und Vorgesetzten zu verändern – auch wenn wir das so gerne versuchen (wir meinen es ja schließlich nur gut…) sondern darauf, dass du deine Einstellung zur Person änderst. Denn, verändern können wir immer nur uns selbst.

Leave it bedeutet: trenne dich von Menschen die dir nicht gut tun. Hast du auch hin und wieder Freunde oder Bekannte die du eigentlich gar nicht gerne triffst? Wo du dich nach jedem Treffen komplett ausgelaugt fühlst? Aber weil sie sich immer melden kannst du irgendwie nicht nein sagen? Ich habe für mich folgende Regel aufgestellt: Wenn ich mehr als drei Mal vor einem Treffen mit einer Person am liebsten absagen möchte, ohne dafür einen Grund zu haben, mache ich mir nichts mehr aus. Das gilt übrigens auch umgekehrt wenn mir jemand mehr als drei Mal absagt. Und das ist ja auch völlig ok. Denn ganz ehrlich: es gibt genug Personen, bei denen ich mich schon Tage vorher auf das Treffen freue.

 

Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Beitrags:

7 Tipps für den entspannten Umgang mit anderen

Nun gehen wir aber davon aus, dass wir die meisten Menschen in unserem Leben behalten wollen (Freund und Familie) oder müssen (Nachbarn und Kollegen). Wie gelingt ein entspannter Umgang? Hier meine sieben Tipps:

TIpp 1: nichts persönlich nehmen

Wann immer mich jemand angreift oder ungerechtfertigt kritisiert, gehe ich grundsätzlich davon aus, dass das nichts mit mir zu tun hat. Ich denke mir, dass ich einfach nur die Projektionsfläche bin für den Ärger und Unwillen der anderen Person. Vielleicht hatte sie gerade einen Streit mit jemand anderen, einen schweren Tag oder Erwartungen an mich, von denen ich gar nichts wusste.

 

In der Psychologie sagt man, dass uns an anderen für gewöhnlich zwei Dinge stören:

  

1. Etwas das wir selbst gerne hätten uns aber nicht erlauben. Zum Beispiel ärgern wir uns über die Kollegin, die mit vorgetäuschter Hilflosigkeit die Männer dazu bringt bestimmte Dinge für sie zu erledigen.

2. Etwas das wir an uns selbst nicht mögen. Zum Beispiel ärgert es uns, wenn die Freundin so inkonsequent mit ihrer Diät ist und sich bei uns ausweint.

  

Wenn dich also jemand angreift, frage dich: "Hat das jetzt wirklich etwas mit mir zu tun?"

Das bedeutet aber nicht, dass du unhöfliches Verhalten annehmen musst! Hier kommt Tipp 2 ins Spiel:

Tipp 2: Lerne Grenzen setzen

Wenn jemand in einem Ton mit dir spricht der nicht angemessen ist, bringe es zur Sprache. Vielleicht nicht gleich in der Emotion – denn das hört dein Gegenüber für gewöhnlich ohnehin nicht und du könntest auch dazu neigen etwas schärfer zu reagieren als nötig. Aber, wenn es dich belastet, dann kläre dies zu einem späteren Zeitpunkt. So wäre es eine Möglichkeit zu sagen: "Ich sehe du bist aufgebracht , ich verstehe deinen Ärger – unterhalten wir uns später in Ruhe darüber." Dadurch gibst du deinem Gegenüber zu verstehen, dass du ihn hörst und ernst nimmst, bekommst aber ein wenig Abstand.

Wichtig: nicht in die Emotion hineinziehen lassen, nicht rechtfertigen, nicht antworten mit „du hast aber auch….“, egal wie schwer es fällt.

 

Es gibt dazu eine wundervolle Geschichte von Buddha:

 „Eines Tages kam ein Mann zu Buddha und beschimpfte ihn aufs Übelste. Buddha saß ruhig da und ließ die Beleidigungen gleichmütig auf sich niederprasseln. Irritiert fragte der Mann nach einer Weile, wieso Buddha nicht auf die Beschimpfungen und Beleidigungen reagiere. Buddha antwortete ihm: „Wenn dir jemand ein Geschenk anbietet und du lehnst es ab, wem gehört dann das Geschenk?"

 

Wir müssen nicht alles annehmen was uns unser Umfeld geben will. Denn: zum Streiten braucht es immer zwei!

Tipp 3: Versetze dich in die Lage des anderen

Wenn es dir gelingt Angriffe nicht persönlich zu nehmen, dann kannst du zuhören und dich auch in die andere Person hineinversetzen. Stelle dir die Frage: "Worum geht es hier wirklich?"

Zu 90% geht es einfach darum, dass der andere gehört werden möchte. Viele Menschen sind es gewohnt nicht ernst genommen zu werden, ihre Meinung zurückzuhalten und die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Bis der Punkt kommt wo dies nicht mehr geht und sie alles am Gegenüber auslassen. Wenn sie Glück haben, treffen sie auf einen Menschen der wie Buddha handelt – wenn sie Pech haben auf jemanden der auch nur auf die Gelegenheit wartet seinem Ärger Luft zu machen. Vielleicht ist es dein Gegenüber aber auch gewohnt, dass er oder sie immer bekommt was sie will und setzt das nun auch bei dir voraus – dann ist es wieder eine schöne Gelegenheit Grenzen zu setzen.

 

Wir alle haben ein kleines Kind in uns, das Aufmerksamkeit möchte. Manche von uns haben gelernt, dass sie diese bekommen, wenn sie besonders brav und nett sind, andere wenn sie laut sind und die dritten wenn sie Unfug machen. Was wäre, wenn du bei schwierigen Personen dieses kleine Kind vor dir siehst? Ich bin sicher, dann fällt es dir viel leichter liebevoll Grenzen zu ziehen.

Tipp 4: Identifiziere deine Trigger

Kennst du das: Manchmal sagt jemand etwas zu dir und du explodierst oder bist traurig. Du fühlst dich plötzlich wieder ganz klein. Unbewusst hat dein Gegenüber ein Trigger-Wort verwendet, dass du aus deiner Kindheit kennst und bei dir ein unangenehmes Gefühl hinterlässt. Vielleicht war es ein Wortlaut oder auch nur ein Tonfall und plötzlich fühlst du dich wieder wie damals mit fünf Jahren als du ausgeschimpft wurdest. Werde dir dieser Trigger-Worte, Tonfälle und auch Gesichtsausdrücke bewusst und erkenne, dass sie in die Vergangenheit gehören und du heute anders reagieren kannst.

Und bedenke auch andere haben diese Trigger aus der Kindheit - deren Reaktion hat also nichts mit dir zu tun.

Tipp 5: Verwende "Ich" statt "Du" Botschaften

Wenn du dich bereits ein wenig mit dem Thema Kommunikation beschäftigt hast, weißt du sicher, dass es besser ist „Ich“-Botschaften zu verwenden statt „Du“-Botschaften.

 

"Ich würde mich sehr freuen, wenn du den Müll rausbringst", klingt viel netter als „Nie bringst du den Müll raus“. Das gleiche gilt für die Worte: du bist, immer, nie, jedes Mal…. Niemand hört gerne die Worte „Du bist immer so schlampig“ – denn so wollen wir uns selbst nicht sehen. Und wenn ich ohnehin immer alles falsch mache oder immer unzureichend bin – warum sollte ich mich dann anstrengen? "Du"-Botschaften vermitteln immer ein Gefühl der Schuld. "Ich"-Botschaften kann das Gegenüber hingegen leichter annehmen.

Tipp 6: Erkenne positives Verhalten an

Was fällt dir bei anderen am ehesten auf: das, was sie nicht oder falsch machen oder das was sie gut machen?

Wir sind leider darauf konditioniert immer nur das anzusprechen was nicht passt: "Du hast die Geschirrspülmaschine nicht eingeräumt, Du hast keine Milch gekauft. Du kommst schon wieder zu spät."

 

Wenn etwas in unserem Sinne gemacht wird, loben wir das sehr selten, denn es ist ja selbstverständlich. Ist es das wirklich? Ist es selbstverständlich, dass uns der Partner in der Früh Kaffee macht? Dies betrifft Männer wie Frauen übrigens gleichermaßen. Beginne noch heute damit, täglich danke für eine einzige Sache zu sagen, die du als selbstverständlich empfindest und beobachte was geschieht…

Tipp 7: Beginne bei dir selbst

Hast du dir schon einmal überlegt ob du selbst ein angenehmer Mitmensch bist? „Ja klar!“ rufst du vielleicht überzeugt.

Ganz sicher? Stelle dir nach dem nächsten Treffen mit einer Freundin / einem Freund die folgenden Fragen:

 

  • Wie fühlen sich andere nach einem Gespräch mit mir?
  • Habe ich aufmerksam zugehört oder nur gewartet selbst etwas zu sagen?
  • Habe ich unverlangt Ratschläge gegeben?
  • Habe ich mir gemerkt, was mir der andere das letzte Mal erzählt hat?
  • Spreche ich schlecht über andere Menschen wenn die nicht dabei sind?
  • Habe ich heute positive Themen besprochen oder gejammert?

 

Wenn du dir diese Fragen hin und wieder stellst, wirst du merken – so ganz perfekt bist du auch nicht, und dann vielleicht wohlwollender mit Ihren Mitmenschen umgehen. Denn: Nobody is perfect – und das ist auch gut so!

Zusammenfassung

 

Also: noch einmal kurz zusammengefasst: 7 Punkte für den Umgang mit schwierigen Menschen:

  1. Nimm nichts persönlich
  2. Setze Grenzen
  3. Versetze dich in die Lage des anderen 
  4. Identifiziere deine Trigger
  5. Verwende „Ich-Botschaften“ statt „Du-Botschaften“
  6. Erkenne positives Verhalten an
  7. Beginne bei dir selbst

Ich wünsche dir einen harmonischen und entspannten Arbeitstag!

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