In diesem Beitrag erfährst du, warum Zufriedenheit wichtiger ist als Glück und was die 3 Komponenten eines schönen Lebens sind. Heute sehen wir uns die erste Komponente näher an, die anderen beiden behandeln wir in eigenen Beiträgen.
Vorsicht, es besteht die Gefahr, dass du dein Leben nachher ändern möchtest...
Wie immer zum Lesen & Hören!
Bist du glücklich?
Ich habe eine Frage an dich: "Bist du glücklich?"
Ich habe mir vor kurzem angewöhnt Freunde, Bekannte und auch Menschen die ich gerade kennengelernt habe, diese Frage zu stellen. Die erste Reaktion ist immer besonders interessant… Zunächst einmal ist da meistens Stille. Dann folgt oft ein entsetzter Blick der sagt: „Fragst du mich das jetzt ernsthaft? Warum fragst du mich das?“ Dann überlegen sie einmal und dann gibt es unterschiedliche Reaktionen: ein Lächeln, ein zweifelnder Gesichtsausdruck und manchmal ein trauriger.
Wie war denn deine erste Reaktion als du die Frage gelesen oder gehört hast? Eine von den oben genannten?
Was glaubst du wie viele Menschen diese Frage uneingeschränkt mit „ja“ beantworten?
Bisher vielleicht 2%. Meistens ist die Antwort: "ja…. schon…irgendwie" - also sehr unsicher. Aber ich merke, dass die Frage etwas in Gang setzt. Denn im Laufe des Gespräches driften die Gedanken meines Gegenübers häufig davon. Manche fragen auch zurück: „Bist du denn glücklich?“ Und weißt du was ich darauf antworte? „Manchmal“
Dann sind sie erstaunt… "Wie – manchmal? Aber bei deinem Job und deiner Ausbildung musst doch immer glücklich sein!“ Bei dieser Aussage muss ich immer lächeln, denn genau die Frage habe ich schon mit einem buddhistischen Mönch diskutiert. Ich persönlich glaube nicht, dass man immer glücklich sein kann. Aber ich glaube, dass man zufrieden sein kann, mit einzelnen Glücksmomenten, die dafür dann ganz besonders schön sind. Ich versuche immer, eine heitere, fröhliche und zufriedene Grundstimmung im Leben zu haben und schaffe mir dadurch die Gelegenheit für die glücklichen Momente. Die, in denen mir ganz warm ums Herz wird, wo ich merke, dass ich mit einem Lächeln strahle und das Gefühl habe ich könnt gleich platzen vor Glück.
Kennst du solche Glücksmomente?
Meistens kommen die bei mir beim Spazieren, in der Natur oder beim Sport. Oder wenn mir ein Projekt gelingt an dem ich lange gebastelt habe. Was verschafft dir dieses Gefühl?
Ein schönes Sprichwort zu diesem Thema lautet übrigens:
„Wo immer die Sonne scheint, ist meistens Wüste“
Also wenn immer alles perfekt ist, wird es eintönig, dann kann auch nichts neues wachsen.
Drei Ansatzpunkte für ein zufriedenes Leben
Aber wie kommt man nun zu dieser heiteren und zufriedenen Grundstimmung als Basis für Glücksmomente?
Es gibt drei Dinge die es braucht:
-
Zu lieben WAS du tust
-
Zu lieben MIT WEM du zusammen bist
-
DICH SELBST lieben
Heute möchte ich mit dir über den ersten Punkt sprechen:
Liebe was du tust
Wie sieht es denn da bei dir aus? Liebst du deine Arbeit? "Naja" denkst du dir vielleicht… "lieben ist ein bisschen zu viel". Ok, magst du deine Arbeit? Ich bin jetzt einmal ganz ehrlich zu dir: Ich glaube, dass niemand seine Arbeit zu 100% liebt. Es gibt für jeden Tage, da würde man am liebsten daheim bleiben. Es gibt auch in jedem Job Aspekte, die man nicht mag. Es ist nur wichtig, dass man die Tätigkeit zum Großteil mag. Dass man auch Energie zurück bekommt und nicht nur gibt.
Bei mir ist es zum Beispiel so: Ich liebe es meine Kunden zu beraten oder ein Seminar zu Gesundheitsthemen, ein Retreat oder einen Vortrag zu halten. Und trotzdem denke ich mir manchmal in der Früh: "hmmmm also heute würde ich gerne im Bett bleiben." Mache ich natürlich nicht und wenn ich dann dort bin, weiß ich wieder warum ich mir diesen Job ausgesucht habe. In meinem früheren Job habe ich mir das in der Früh auch oft gedacht und dieses Gefühl hat sich leider nicht verändert als ich in der Arbeit war. Ich kann mich erinnern, dass ich oft in der Garage im Auto gesessen bin und einfach nicht ins Büro gehen wollte. Da hätte ich schon etwas ändern sollen. Habe ich es? Nein, denn wie konnte ich es denn wagen einen gutbezahlten Job zu kündigen, wo ich gar nicht so genau wusste was ich statt dessen machen sollte. Wo ich doch studiert und hart gearbeitet habe um dort hinzukommen. Kennst du diese Gedanken? Die stimmen alle – aber was nützt es dir, wenn du im Auto sitzt und nicht zur Arbeit gehen willst…
Entscheidungshilfen
Es hat lange gedauert bis ich mich getraut habe – aber ich habe daraus gelernt. Wenn ich jetzt mit einer Situation unzufrieden bin, handle ich nach dem Motto: Love it - change it – or leave it.
Also: lerne es zu lieben, verändere es oder verlasse es.
Und das tue ich ständig. Zum Beispiel habe ich zu Beginn meiner Selbständigkeit festgestellt, dass es mir zu viel Energie kostet wöchentlich 10 – 14 Yogastunden zu unterrichten. Also der Test: love it? Ja, ich liebe die Tätigkeit aber ich liebe es nicht, wieviel Energie es mich kostet. Also: change it? Was kann ich ändern, um die Tätigkeit weiter auszuführen, Geld zu verdienen und Energie zu behalten? Ich habe begonnen die wöchentlichen Stunden zu reduzieren, mehr Teilnehmer in die Gruppen aufzunehmen und zusätzlich Workshops konzentriert einmal im Monat anzubieten. Das ist schon ein wundervoller Weg. Aber es reichte noch nicht ganz… Also habe ich zusätzlich Online Kurse, Videos und Gesundheitsretreats entwickelt. Leave it ist für mich nie in Frage gekommen, dafür mochte ich diese Aufgabe zu gerne.
Wie sieht es bei dir aus? Kannst du deine Arbeit lieben?
Kannst du bestimmte Aspekte verändern und den Kern beibehalten (flexiblere Arbeitszeiten, Home Office, ein neues Aufgabengebiet?)
Oder wird es Zeit zu gehen?
Warum dich dein Job nicht zu 100% erfüllen muss...
Eines ist hier ganz wichtig: Oft sind es kleine Dinge, die uns dazu bringen die Arbeit zu lieben. Erst vor kurzem habe ich mit einer Kundin herausgefunden, dass sie zwar ihr Aufgabengebiet nicht besonders fordert, aber sie liebt die Freiheit und Flexibilität die sie in ihrem Job hat. Sie mag die Sicherheit der Anstellung und ihre Kollegen. Das reicht! Wenn wir unzufrieden sind, sehen wir nur das, was nicht passt. In diesem Fall das Aufgabengebiet. Aber die vielen anderen Dinge, die den Job wertvoll machen übersehen wir. Indem wir den Blick auf diese Punkte lenken die wir mögen, sind wir dem glücklichen Leben schon einen ganzen Schritt näher gekommen.
Einen anderen Blickwinkel, den ich mit einer Kundin gefunden habe: Der Job ist nicht der Traumjob, aber er bezahlt die Rechnungen und lässt ihr genug Zeit und Energie für ihre wahre Leidenschaft: Sport und Wettkämpfe. Perfekt! Wenn sie anfangen würde alle Energie in einen neuen Job zu stecken, hätte sie für den Sport weder Zeit noch Energie und wäre nicht zufrieden.
Also du siehst: ich bin die letzte die sagt, jeder muss sich im Beruf absolut und 100% verwirklichen – du musst nur einmal genau hinschauen und überlegen was dir im Leben wirklich wichtig ist.
Was dich von der Veränderung abhält
Aber vielleicht sagst du: Es ist eindeutig LEAVE IT – ich muss etwas verändern um glücklich zu sein!"
Dann hörst du vielleicht plötzlich die Stimme deines inneren Kritikers, der dir Angst machen will:
"Aber du brauchst doch Sicherheit! Wovon willst du die Rechnungen bezahlen? Es ist so schwierig auf dem Arbeitsmarkt, da muss man froh sein einen Job zu haben. Du willst ja auch einmal eine Pension haben!"
Keine Sorge, diese Gedanken kenne ich alle!
Schauen wir sie uns einmal genau an:
Du brauchst Sicherheit
Für mich ist diese kritische Stimme sehr spannend, denn oft sagen Leute zu mir: "Also ich könnt so nicht leben – nicht wissen wieviel ich jedes Monat verdiene. Und was ist wenn du krank wirst?" Ich kann diese Besorgnis gut verstehen, aber wenn wir uns die gegenwärtige wirtschaftliche Situation anschauen ist eines fix: Jobsicherheit gibt es ohnehin nicht mehr. Selbst einst als sichere Institutionen angesehene Unternehmen und große Konzerne sprechen davon zu reduzieren oder gar zu schließen. Dies betrifft Mitarbeiter, die oft den Großteil ihres Berufslebens dort verbracht haben und sich nie Gedanken darüber machen mussten einen neuen Job zu suchen. Diese Unsicherheit ist viel größer als meine, denn sie haben meist keinen Plan B. Ich als Selbständige habe hingegen Plan B bis Z. Wenn mich manchmal Zukunftssorgen plagen – und ja, die hat jede Selbständige hin und wieder – mache ich mir immer eine Liste, was könnte ich tun um Geld zu verdienen (auf legalem Weg natürlich...). Das letzte Mal habe ich 30 Möglichkeiten gefunden! Da brauche ich mir wirklich keine Sorgen zu machen.
Heute ist es so schwer auf dem Arbeitsmarkt - da musst du froh sein überhaupt einen Job zu haben
Das hat man mir schon gesagt als ich noch in der Schule und auf der Uni war – also vor über 20 Jahren. Und trotzdem haben wir alle einen Job gefunden. Aus meiner Erfahrung aus der Personalberatung kann ich dir sagen: wenn du ein bisschen flexibel bist, eine Ausbildung oder Weiterbildung in dem Bereich gemacht hast in den du willst und auch gehaltsmäßig keine allzu überzogenen Erwartungen hast, findest du etwas. Vielleicht nicht gleich den perfekten Job, aber das ist dein gegenwärtiger ja auch nicht….
Du willst ja einmal eine Pension bekommen
Hmm mit dieser Aussage habe ich so meine Schwierigkeiten. Ja klar will ich auch im Alter gut versorgt sein, aber wer garantiert mir, dass ich in 20 – 30 Jahren tatsächlich das herausbekomme was ich jetzt einzahle? Erlebe ich meine Pension überhaupt? In einem Job zu bleiben, der mich nicht glücklich macht um dann in der Zukunft vielleicht Geld zu haben ist für mich keine Option.
Wie siehst du das?
Und nun die größte Sorge:
Wovon willst du deine Rechnungen bezahlen?
Hierbei habe ich festgestellt, dass es hilft mit sehr wenig Geld auskommen zu können. Schau dir einmal ganz genau deine Ausgaben an: Wieviel Geld brauchst du wirklich pro Monat? Welche Ausgaben könntest du reduzieren? Welche sind Luxus?
Wir reden davon, dass du deinen Traum verwirklichen möchtest – das kostet: nämlich Zeit, Energie und auch Geld.
Als ich mich selbständig gemacht habe, war mir klar, dass ich zu Beginn nicht den Lebensstil einer Führungskraft in der Wirtschaft weiter beibehalten konnte. Also fiel meine Wohnung, die damals 1.000 Euro Miete im Monat gekostet hat schon Mal weg. Mein Ziel war, maximal 500 Euro zu zahlen, denn ich wusste, das kann ich mir immer leisten. Also: Umzug aus einer der schickeren Gegenden in Wien in eine weniger prestigeträchtige (aber trotzdem sehr schön ;) ). Wechseln von knapp 100 m² auf 50m². Eine Einschränkung? Eigentlich nicht, denn lieber auf 50m² mein Leben nach meinen Bedingungen leben als auf 100 m² unglücklich sein. Ich habe auch eine Liste an Luxusausgaben: Mein Fitness Center, mein Auto und meine Garage. Ich weiß, wenn schwierige Zeiten kommen, kann ich darauf verzichten.
Was sind deine Luxusausgaben, wo könntest du reduzieren? Du musst es nicht machen aber wenn du Angst hast, deine Rechnungen nicht bezahlen zu können, schau einmal worauf du verzichten kannst und wieviel Geld du realistischer Weise wirklich zum Leben brauchst.
Und abgesehen davon: Zu Beginn meiner Selbständigkeit habe ich auch noch Jobs angenommen, die nicht mein Wunschjob waren, aber die Miete bezahlt haben – und mir trotzdem Zeit gelassen haben mein Projekt zu verfolgen.
Zusammenfassung
So, den ersten Schritt zum zufriedenen Leben haben wir gemacht!
Ich fasse noch einmal kurz zusammen. Zufrieden leben bedeutet:
-
Zu lieben WAS du tust
-
Zu lieben MIT WEM du zusammen bist
-
DICH SELBST lieben
Damit du liebst was du tust, sieh genau hin wie es dir im Moment geht. Dann: LOVE IT, CHANGE IT or LEAVE IT.
Das Leben ist zu kurz um unzufrieden zu sein und du hast immer die Wahl.
Solltest du jetzt sagen: "Klingt gut, aber ich habe keine Ahnung wo ich anfangen soll", dann begleite ich dich gerne auf deinem Weg!
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