Immer wieder liest man in den Ratgebern: "Du musst dich einfach nur selbst lieben!" - ja, wenn das so einfach wäre...
In diesem Beitrag zeige ich dir 7 Schritte um die Basis für mehr Selbstliebe zu schaffen.
Wie immer zum Lesen & Hören!
1. Höre auf deine Bedürfnisse
Das ist ein ganz schwieriger Punkt! Was sind denn deine Bedürfnisse? Weißt du ganz genau was du brauchst um gesund, glücklich und zufrieden zu sein? Und komme mir jetzt nicht mit: "Ja, ich wüsste schon was ich brauche, aber ich habe keine Zeit dafür…." Das ist eine Ausrede. Für gewöhnlich ist es nämlich nicht die große Auszeit, der lange Urlaub, das Wellness Wochenende das wir brauchen um uns gut zu fühlen – es sind vielmehr die kleinen Dinge.
Bei mir ist es zum Beispiel die Zeit um ein Buch zu lesen ohne schlechtes Gewissen, weil es ja businessmäßig nichts bringt. Ein Spaziergang ohne dem Ziel viele Kalorien zu verbrennen. Einen verregneten Nachmittag lang auf der Couch zu träumen. Mit Freunden zu lachen, ein Projekt abzuschließen dass mir Spaß macht. Ein heißes Bad....
Eigentlich gar nicht schwierig, oder? Und trotzdem kommt mir beim Genießen immer etwas dazwischen, nämlich das schlechte Gewissen, dass ich dies und jenes noch nicht gemacht habe. Dass ich die Zeit ja wohl besser nützen könnte…
Wie sieht es bei dir aus?
3 Fragen an dich:
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Was sind deine Bedürfnisse?
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Was sind deine Ausreden?
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Was sind deine kritischen Stimmen und was sagen sie?
2. Hör auf dich selbst unter Druck zu setzen
Machst du dir hin und wieder selbst zu viel Druck? Hast du eine lange To Do Liste die unbedingt abgearbeitet werden muss (obwohl du genau weißt, dass das unmöglich ist)? Muss wirklich immer alles perfekt sein?
Nun bin ich ja unter anderem Yogalehrerin und weiß was Druck und Stress mit dem Geist und Körper anstellt. Aber ich bin auch Selbständig und generell eine Typ A Persönlichkeit, die immer gerne zu den Besten gehören will. Die Konsequenz: Viel Druck. Ich habe es letzten Sommer gemerkt. Ich hatte mir bewusst kaum Termine eingetragen, denn ich wollte Videos produzieren, einen YouTube und Instagram Kanal aufbauen, ein Buch schreiben und natürlich fortgehen, Spaß haben und das Leben genießen. Und dann war ich so unglaublich müde. Und es war heiß. Ich habe mich wochenlang gequält und hatte dabei das Gefühl, die Erde verstärkt ihre Anziehungskraft auf mich. Als würden 100 Kilo auf meinen Schultern lasten. Bis ich mir eines Tages gesagt habe: "So, Schluss jetzt. Was macht es für einen Sinn den Sommer frei zu haben, wenn ich mich ständig unter Druck setze? Wenn ich ein schlechtes Gewissen habe, dass ich meine unrealistischen Anforderungen nicht umsetze?" Also habe ich eine Finanzaufstellung gemacht, festgestellt, dass ich nicht im Armenhaus landen werde, wenn ich mich einfach Mal in Ruhe lasse und mir den August hitzefrei gegeben. Das war eine sehr schwierige Entscheidung, denn es hat vieles an Ängsten hervorgebracht. Aber eines weiß ich: wenn wir zu sehr unter Druck stehen und unsere Psyche bzw. Seele diesen nicht mehr aushält, meldet sich unser Körper. Vielleicht nur mit Müdigkeit, vielleicht aber auch mit lauteren Signalen – bis wir endlich zuhören und Ruhe geben.
3 Fragen an dich:
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Setzt du dich gerade selbst stark unter Druck?
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Was würde passieren, wenn du dich einmal selbst in Ruhe lässt?
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Schickt dir dein Körper bereits Signale, dass es Zeit ist den Druck zu reduzieren?
3. Nimm dir Zeit für dich
Wann hattet du das letzte Mal ein wenig Zeit für dich? Ohne etwas leisten oder für jemanden da sein zu müssen?
Wir verpassen oft die Gelegenheit unsere Batterien aufzuladen, einmal still zu sein, auszuruhen und genau hinzuschauen. Nun muss Zeit für dich haben nicht bedeuten, dass du ruhig auf der Couch sitzt. Vielleicht ist "Zeit für dich" eine Stunde im Fitness Center, ein Tanzabend mit deinen besten Freundinnen, ein Kleidungsstück nähen – ganz egal was es ist: eine Stunde, die nur dir gehört, die dir Kraft und Energie gibt.
Für mich ist es zum Beispiel, wenn ich einmal pro Woche für eineinhalb Stunden zu Vortrag und Meditation im Buddhistischen Zentrum gehe. Da habe ich das Gefühl, es geht nur um mich. Ich muss nichts beweisen, ich werde angenommen wie ich bin und lerne jedes Mal unheimlich viel über das Leben und mich selbst dazu.
3 Fragen an dich:
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Wann hattest du das letzte Mal Zeit für dich?
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Was würdest du machen, wenn du täglich eine Stunde nur für dich hättest?
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Was müsste sich ändern, damit dies möglich ist?
4. Sei stolz auf dich
Von Kindern kann man so viel lernen. Zum einen ihre Offenheit neuen Dingen gegenüber, ihre Begeisterungsfähigkeit und die Tatsache, dass sie auf ihre Leistungen stolz sind. Meine Nichte sagt oft: „Schau Mal was ich Tolles kann“ – und die ganze Familie applaudiert. Wann hast du dir das letzte Mal gedacht "Wow, das habe ich echt gut gemacht?" Und hast du es auch laut ausgesprochen? Erinnere dich an die Freude, als dir das letzte Mal etwas gelungen ist und dieses wundervolle Gefühl, wenn man dir applaudiert hat.
3 Fragen an dich:
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Worauf warst du in der vergangenen Woche / Monat / Jahr stolz?
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Was kannst du besonders gut?
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Wer freut sich mit dir über deine Erfolge?
5. Vergib dir selbst
Dies ist ein großer Punkt! Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Sucht und wie man mit Achtsamkeit und Meditation diese bewältigen kann. Ein ganz großes Thema dabei ist „Vergeben“ – anderen aber vor allem sich selbst. Nun muss man nicht drogensüchtig sein um sich selbst zu vergeben. Es geht vielmehr darum zu wissen, dass es ok ist auch einmal Fehler zu machen.
Dass es sogar unmöglich ist, fehlerfrei durchs Leben zu gehen und der Versuch dies zu schaffen sehr anstrengend und freudlos ist. Wir alle haben in der Vergangenheit Entscheidungen getroffen, die sich im Nachhinein als ungünstig herausgestellt haben. Ist ja auch klar – im Nachhinein haben wir mehr Informationen und würden vermutlich eine andere Entscheidung treffen. Aber zu dem Zeitpunkt war es richtig. Wenn du zu den Menschen gehörst die sich oft Selbstvorwürfe machen (und da reicht schon „mein Gott bin ich blöd“ zu denken) – vergib dir selbst. Lerne aus den falschen Entscheidungen der Vergangenheit und triff das nächste Mal eine andere. Du kannst nicht immer alles wissen – und das ist gut so.
3 Fragen an dich:
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Welchen Fehler hast du gemacht den du dir nicht verzeihen kannst?
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Würdest du jetzt anders handeln? Warum?
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Kennst du jemanden der immer alles richtig macht?
6. Schau, dass es zuerst dir gut geht
In meinen Schlaf- und Stress-Seminaren sage ich den Teilnehmern immer: „Für mich ist es wichtig dass es zuerst mir gut geht, weil nur dann habe ich die Kraft für andere da zu sein“. Dies stößt oft auf großen Widerstand, denn das sei egoistisch. Wirklich? Wenn du all deine Kraft und Energie für deine Familie, Freunde, Nachbarn, Job, Gemeinde,….. einsetzt, wo bleibst du dann?
Auch im Flugzeug gilt: erst sich selbst die Sauerstoff-Maske aufsetzen und dann den anderen helfen. Denn ohne Luft zum Atmen, bleibst du auch im Leben auf der Strecke.
3 Fragen an dich:
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Für wen gibst du deine ganze Energie her?
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Wie könntest du besser für dich sorgen?
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Wie fühlst du dich, wenn du daran denkst zuerst auf dich selbst zu achten?
7. Übernimm die Verantwortung für dein Leben
Dies ist eine Zusammenfassung aller vorherigen Punkte, denn Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen bedeutet:
Du triffst Entscheidungen um deine Bedürfnisse zu erfüllen.
Du weißt was du brauchst damit es dir gut geht.
Du achtest darauf, dass du zuerst Energie für dich hast bevor du sie an andere weitergibst.
Du lässt dich auch Mal selbst in Ruhe und setzt dich nicht ständig unter Druck.
Du feierst deine Erfolge und vergibst dir deine Fehler.
Du weißt, dass dein Leben in deiner Hand liegt: in deiner Sicht der Dinge, deinen Entscheidungen.
Du bist genug: liebenswert genug, erfolgreich genug, schön genug, klug genug…. – genauso wie du jetzt bist.
Genieße es!
Ich hoffe, die Fragen in diesem Beitrag haben dir einen kleinen Schritt weiter geholfen auf dem Weg zu mehr Selbstliebe. Falls du auf deinen Weg gerne Unterstützung hättest, freue ich mich, an deiner Seite zu sein. Hier findest du meine aktuellen Angebote.